Gesundheitsvorsorge Impfberatung
Impfungen zählen zu den wirksamsten, vorbeugenden Gesundheitsmaßnahmen in der Medizin. Direktes Ziel einer Impfung ist es, den Geimpften vor einer ansteckenden Krankheit zu schützen. Andererseits verdanken wir konsequenten Schutzimpfungen, dass sich schwere Infektionskrankheiten nicht ungehindert verbreiten und solche, wie Pocken oder Kinderlähmung nahezu verschwunden sind.
Man unterscheidet zwischen passiven und aktiven Impfungen. Bei passiven Impfungen wird dem Körper ein fertiger, schützende Antikörper von außen zugeführt, der direkt gegen den jeweiligen Erreger wirkt. Das kann nötig sein, wenn man sich durch einem Krankheitserreger angesteckt hat und kein ausreichender Impfschutz besteht. Ein solcher Schutz gegen eine Krankheit wirkt zwar sofort, jedoch nur für kurze Zeit. Bei einer aktiven Impfung wird der Körper, durch Gabe kleinster Mengen abgetöteter Viren oder Bakterien, gereizt, selbst Abwehrzellen (Antikörper) zu bilden. Das Immunsystem ‘erinnert‘ sich bei erneutem Kontakt mit solchen Viren oder Bakterien sofort, reagiert und bekämpft sie.
Fragen und Erkenntnisse zum Impfschutz werden bei der STIKO (Ständige Impfkommission) im Robert-Koch-Institut in Berlin gesammelt und ausgewertet. Die Erkenntnisse finden dann Eingang in die Allgemeinen Impfempfehlungen.
Für den Aufbau eines frühen Schutzes gegen die jeweiligen Erkrankungen empfiehlt die STIKO, mit den sog. Regelimpfungen für Säuglinge, Kinder und Jugendliche frühzeitig (ab etwa 3. Lebensmonat) zu beginnen. Die Kosten für diese Regelimpfungen werden für Versicherte von den Krankenkassen getragen. Bis zum vollendeten 18. Lebensjahr sollten Kinder und Jugendliche eine Grundimmunisierung haben gegen:
- Kinderlähmung (Poliomyelitis)
- Diphtherie
- Wundstarrkrampf (Tetanus)
- Mumps, Masern, Röteln (Kombi MMR)
- Windpocken (Varizellen)
- Rotaviren
- Haemophilus Influenzae B (HiB)
- Keuchhusten (Pertussis)
- Gelbsucht (Hepatitis B)
- Pneumokokken (Erreger einer Lungenentzündung)
- Meningokokken (bakterielle Hirnhautentzündung) bis 17 Jahre
- Humane Papillomaviren (HPV) bei Mädchen (9 bis 14 Jahre)
- Grippe (Influenza)
Für Erwachsene werden in Deutschland derzeit folgende Impfungen durch die Ständige Impfkommission (STIKO) empfohlen:
- Poliomyelitis (Kinderlähmung) generell (bzw. Auffrischungs-Impfung)
- Hepatitis B Auffrischung nach Grundimmunisierung (bis 18 Jahre), gemäß Antikörperstatus und zusätzlich Hep. A (infektiöse Gelbsucht) bei chronisch Kranken
- Masern (ungeimpfte bzw. nur einmal geimpfte, nach 1970 geborene Personen)
- Tetanus und Diphtherie, generell für alle (Auffrischung alle 10 Jahre)
- Keuchhusten (Pertussis), für alle mit Kontakt zu Säuglingen (Wiederimpfung alle 10 Jahre)
Empfohlene Schutzimpfungen für Erwachsene ab 60 Jahren
- Grippe (Influenza) generell für alle (jährliche Impfung)
- Pneumokokken (Erreger einer Lungenentzündung)
- für alle über 60 Jahren und chronisch Kranke
Für einen anhaltenden Schutz sind sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene teilweise Auffrischungs-Impfungen erforderlich.
Indikationsimpfungen und reisemedizinische Beratung
Neben den Standardimpfungen werden unter bestimmten Bedingungen, bzw. für bestimmte Personengruppen Empfehlungen für sog. Indikationsimpfungen durch die STIKO des Robert Koch-Instituts ausgesprochen. Dazu können zum Beispiel Impfungen gegen Windpocken, für Frauen mit Kinderwunsch, oder gegen von Zecken übertragene Krankheiten (FSME) in entsprechenden Risikogebieten gehören.
Zudem gibt es eine Reihe vorbeugender Impfungen und Maßnahmen, wie gegen Cholera, Typhus oder Malaria, etc., die bei Auslandsreisen notwendig sind. Darüber informieren wir Sie gern im Rahmen unserer Reisemedizinischen Beratung.
Weitere Info zu Impfungen von A – Z:
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/ImpfungenAZ/ImpfungenAZ_node.html
Flyer Impfschutz:
http://www.kbv.de/media/sp/kbvFlyerImpfen.pdf